Karena Buder

Mit 17 Jahren war es mein größter Wunsch, fließend Englisch zu sprechen. Ich verbrachte ein Jahr auf einer Farm in einer katholischen Familie im ländlichen Ohio und lernte fließend Amerikanisch. Die Bedingungslosigkeit, mit der meine Gasteltern Austauschschüler aus aller Welt aufnahmen und ihnen ein Zuhause gaben, beeindruckt mich noch heute und hat mich sehr geprägt. Ich glaube, diese Erfahrung hat mir ein Grundvertrauen gegeben, dass die meisten Menschen gerne Gutes tun. Zurück in Deutschland hatte ich nach meinem Abitur keine konkreten Vorstellungen, was ich tun könnte. Mangels Alternativen begann ich eine Ausbildung zur Speditionskauffrau. Ich lernte den Umgang mit Mitarbeitern im Hamburger Hafen, beobachtete ausgewachsene Teamkonflikte und bekam einen Einblick in die hierarchischen Spielregeln eines konservativen Unternehmens. Relativ schnell wusste ich, dass ich mehr wollte. Also ging ich nach Beendigung der Ausbildung an die Universität Hamburg, wo ich das erste Mal „lernte zu lernen“. Nach meinem Grundstudium hatte ich die Chance ein 6-monatiges Praktikum in der Personalentwicklung der Beiersdorf AG zu machen. Ich lernte praktisch und akademisch zu arbeiten und traf inspirierende Menschen. Zurück an der Uni waren dann die Weichen gestellt: Mit meinen Schwerpunkten Personalwirtschaftslehre, Psychologie und Recht schrieb ich meine Diplomarbeit über Niklas Luhmann und kam so zur Systemtheorie, deren Grundannahme ist, dass nichts für sich alleine steht und wir alle in Wechselwirkung miteinander verbunden sind.

Hier begann „rein zufällig“ meine Verbindung zu systemischem Denken und Arbeiten. Mein großer Wunsch, im Personalbereich eines Unternehmens zu arbeiten, erfüllte sich mit dem Einstieg als Personaltrainee bei der Jungheinrich AG. Hier bekam ich alle Möglichkeiten mich zu entwickeln. Noch heute staune ich über das Vertrauen, das mir dort geschenkt wurde. Ich übernahm schnell Führungsverantwortung in unterschiedlichen Personalbereichen. Knapp 10 Jahre später wurde mir klar, dass ich „raus“ muss, um zu wachsen und wechselte zu einer eigentümergeführten Hamburger Reederei. Hier hatte ich die Möglichkeit, Personalarbeit neu zu entwerfen und zu entwickeln. Ich lernte eine völlig andere Unternehmenskultur kennen, die mich sehr herausforderte. Nach der familiären Atmosphäre bei Jungheinrich war dies die Zeit mich alleine zu behaupten. Mit meinem Abschluss zum Business Coach in 2006 wurde mein Wunsch immer deutlicher, mich zukünftig ausschließlich mit der Entwicklung von Menschen zu beschäftigen.

In der Finanzkrise 2008 reifte mein Entschluss endgültig, mein eigenes Unternehmen aufzubauen. 2010 gründete ich karriere & management und seit dieser Zeit coache, trainiere und berate ich Menschen auf ihrem Weg. Es ist eine große Freude und meine berufliche Heimat!